Pop ist konservativ, behauptet der britische Songwriter und DJ Joe Goddard. Was er damit meint: Moderne Popmusik ist glattgebügelt, hat zu wenig Ecken und Kanten. Er will es besser machen. Bei der Produktion soll es vor allem um Spaß gehen. Also gründet er im Jahr 2000 zusammen mit Alexis Taylor die Band Hot Chip. Trotz persönlicher Differenzen – angeblich prügeln sich Goddard und Taylor als 11-jährige noch auf dem Schulhof – schweißt sie die musikalische Mission und die gemeinsame Liebe für die Beastie Boys zusammen. Die beiden spielen mit den falsettartigen Vocals von Taylor und mit Elementen aus Synthie-Pop, Hip-Hop und R&B. Heraus kommt etwas, das Hot Chip schon nach wenigen Tönen zur unverwechselbaren Trademark macht.

„Wir haben‘s versucht, aber passen hier einfach nicht rein.“

Ein Satz, mit dem sich Goddard und Taylor in vielerlei Hinsicht identifizieren können – vom Schulhof bis in die Charts. Ihre bunten Songs haben etwas Schräges und Sprunghaftes: Mal laut, mal entrückt, mal beladen mit Referenzen an allerlei Genres. Es sind Momentaufnahmen, die Hot Chip‘s Werk außergewöhnlich machen, denn auf Zufälligkeit bei den Aufnahmen wird viel wert gelegt. Spontanität, die sie sich bis zum achten Studioalbum Freakout/Release beibehalten. Die tanzbare Platte wurde in der Pandemie geschrieben. Inspiriert vom Verlangen nach stickigen Dancefloors. Passend dazu stellt uns Hot Chip‘s Joe Goodard diese Woche im FluxFM Ohrspiel seine liebsten, neuen Club-Tracks vor.

Im Radio: 05.04.2023, 19 Uhr (Wdh. 09.04.2023, 22 Uhr)

Tracklist:

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