Ghost of Tsushima | Daddeltipp

Ghost of Tsushima | Daddeltipp

Schwerttanz im feudalen Japan

22.07.2020

Spiele im historischen Setting – oft dabei: das europäische Mittelalter und die Weltkriege. Wer jedoch Interesse am feudalen Japan hat, schaut meist in die Röhre. Mit Ghost of Tsushima ist ein Playstation-Spiel rausgekommen, das in diese Welt eintauchen lässt. FluxFM-GameBoy Ron Stoklas hat sich Katana und Samurai-Gewand geschnappt und ist ins Japan des späten 13. Jahrhunderts zur Zeit der ersten mongolischen Invasion aufgebrochen.

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(Fast) allein gegen die mongolische Invasion

Jin: "Das Mongolenreich überfällt unsere Heimat. Sie sind brutal. Wir sind 80 Samurai gegen eine Armee. Wir kämpfen, um die Invasion zu verlangsamen."

Das gelingt nicht! Die genannten Samurai werden fast alle getötet. Einer der wenigen Überlebenden ist Jin Sakai in dessen Rolle ihr schlüpft. Er ist der Neffe des Fürsten der japanischen Insel Tsushima. Dieser wurde gefangen genommen. Ihr wollt ihn und eure Heimat befreien. Dafür sucht ihr nach Verbündeten und helft den Bewohnern der Insel. Ihr rettet Geiseln, beschützt Dörfer und untersucht Gebäude. Nicht immer im Stil der Samurai.

Yuna: "Wir müssen leise eindringen."
Jin: "Wie Diebe..."
Yuna: "Was ist daran verkehrt?"
Jin: "Wir leben nach einem Ehrenkodex und manchmal sterben wir deshalb. Ich versprach meinem Onkel den Kodex nie zu brechen."
Yuna: "Dann umgehe ihn, um meine Familie zu retten...und den Rest von deiner."

Vom Samurai zum Geist

Statt sich ehrenvoll im Angesicht mit Gegnern zu duellieren, schleicht ihr euch an diese heran und meuchelt sie hinterrücks nieder. Ihr werdet zum Geist von Tsushima. Das sorgt bei Jin für Gewissenskonflikte.

Für erfolgreiche Kämpfe und Missionen gibt es Erfahrungspunkte. Mit diesen schaltet ihr neue Fähigkeiten und Techniken frei. Darunter Fähigkeiten, die eure Paraden verbessern oder tödliche Gegenangriffe ermöglichen.

Tanz mit dem Schwert

Die Schwertkämpfe sind ein Highlight des Spiels. Abwarten, parieren und im richtigen Moment selbst mit dem scharfen Katana zuschlagen. Die Duelle, speziell die Herausforderungen in welchen ihr euch einem einzelnen Gegner entgegenstellt, wirken dabei wie perfekt choreografierte Schwerttänze.

Dabei gibt es verschiedene Schwerthiebe sowie Angriffshaltungen, die je nach Gegnertyp sinnvoll sind. Die Stein-Kampfhaltung ist zum Beispiel gegen Schwertkämpfer effektiv während die Wasser-Kampfhaltung gegen Schildträger hilft. Optional greift ihr zum Bogen, zum Wurfmesser Kunai oder Sprengfallen. Zwar schickt einen die Gegner-KI öfter zu Boden, hier ist aber Luft nach oben. In anderen Spielen reagiert und taktiert die KI deutlich besser.

Eine Welt wie ein Gemälde

Abseits der blutigen und dreckigen Samurai-Kämpfe besticht die frei erkundbare Welt von Ghost of Tsushima mit einer kunstvollen Optik. Licht und Schatten, Wetterwechsel sowie das Farbenspiel von rosa Kirschblüten, goldenem Laub und in Nebelschleier getauchten Sonnenaufgängen gleichen Naturgemälden. Immer wieder bleibt man in ruhigen Momenten stehen, genießt die Welt und versucht im Foto-Modus des Spiels den perfekten Schnappschuss einzufangen.

Zwar ist nicht alles perfekt bei Ghost of Tsushima - neben der KI nervt zum Beispiel die hakelige Kamera -, insgesamt macht das Spiel aber vieles richtig. Die tolle Open-World im malerischen Setting des feudalen Japans sowie die atmosphärischen und blutigen Katana-Kämpfe, ziehen in ihren Bann und lassen einen in der Zeit der Samurai versinken.

Ghost of Tsushima von Sucker Punch Productions ist am 17.07.2020 exklusiv für die Playstation 4 erschienen und kostet zum Release 69,99 Euro.