The Last of Us Part II | Daddeltipp

The Last of Us Part II | Daddeltipp

Zombie-Survival-Actionspiel im Test

23.06.2020

Die Welt überrannt von Pilz-Zombies – damit wurde das Videospiel The Last of Us 2013 zum Erfolg. Mehr noch: Es gilt als eines der Besten Games aller Zeiten. Entsprechend ist die Erwartungshaltung für den Nachfolger The Last of Us Part II. Das Spiel ist jetzt erschienen und wird als Meisterwerk und Meilenstein bezeichnet. Ob die Lobeshymnen berechtigt sind – FluxFM-GameBoy Ron Stoklas verrät es – und das Spoilerfrei!

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Pilz-Zombies gegen die Menschheit

Der flapsige Teenie ist erwachsen geworden: In The Last of Us Part II steht Ellie im Fokus. Vier Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils lebt sie zusammen mit Ziehvater Joel, der sie damals beschützt hat, in der Siedlung Jackson. Die Welt ist weiterhin am Abgrund seit ein mutierter Pilz Menschen in zombiartige Monster verwandelt, die alles angreifen was sich bewegt. Ellie hat in dieser Welt einen Vorteil:

Elli: "Ein Infizierter fiel mich an als ich 14 war. Es kam raus, dass ich immun bin. Die Wunde heilte, aber mit Zahnabdrücken und Blasen."

Ein blutiges Racheepos

Ein Hauch von Normalität – und eigentlich könnte alles cool sein. Könnte. Die Welt von Ellie wird jedoch in ihren Grundfesten erschüttert.

"Elli: Hört bitte auf. Bitte tu das nicht. Nein!"

Ein Überfall, der sich beim Spielen wie ein Tritt in den Magen anfühlt, ist der Beginn eines 30 stündigen Rachefeldzugs mit Revolver, Gewehr und Bogen. Einfach nur spielen und Gegner abschießen ist nicht. Die Art und Weise, mit der das Racheepos erzählt wird, zwingt zu Pausen. Folter, Hinrichtungen, aufgeschlitzte Kehlen – die präsentierte Gewaltorgie sorgt für ein unangenehmes Gefühl.

Mehr als nur Hass

Und doch ist es mehr als nur ein Spiel voller Hass. Es geht um Familie, Zusammenhalt, Hoffnung und Liebe. Entwicklerstudio Naughty Dog erzählt die Story zudem aus einer queeren Perspektive. Nicht nur angedeutet, sondern in den Mittelpunkt gestellt mit der Beziehung zwischen Ellie und Dina.

Dina: "Kann ich dich was fragen? Wie würdest du unseren Kuss von gestern bewerten?"Ellie: "Warum reden wir immer noch darüber? Du hast gesagt, das war ein Fehler."Dina: "Hab ich das gesagt?"Ellie: "Was machst du hier?"Dina: "Dich fragen wie unser Kuss war. Du machst mich wahnsinnig!"Ellie: "Guck dich mal an."

Tolle Dialoge und (echte) Emotionen

The Last of Us bleibt auch im 2.Teil ein wundervoll menschliches Spiel mit gut geschriebenen Dialogen und Figuren, denen man jede Emotion aufgrund ihrer Mimik und Gestik glaubt. Unterstützt von der beklemmenden Atmosphäre – erzeugt durch die Bilder der apokalyptischen USA, dem Sounddesign und dem fantastischen Score von Oscar-Preisträger Gustavo Santaolalla.

Überschaubare Gameplay-Innovation

Das Gameplay hat sich nur punktuell verändert. Es gilt die offenere Welt zu erkunden, Material zum Verbessern der Waffen zu sammeln und kleine Umgebungsrätsel zu lösen. Ellies Fähigkeiten können auch gesteigert werden – beispielsweise um sich leiser zu bewegen. Sie selbst bewegt sich zudem deutlich agiler als Joes im ersten Teil. Durch hohe Grad kriechen oder zwischen Abgründen hin- und herspringen ist für sie kein Problem. Das ist hilfreich, wenn man an unzähligen Gegnern vorbeischleichen oder wegrennen muss – die aufgrund einer guten KI zudem ziemlich smart agieren.

Ein Meisterwerk

Eine Welt voll Gewalt, die einen nicht abstumpft, sondern mit den Figuren mitfiebern und mitleiden lässt. Inszenierung, Storytelling, Drehbuch, Sound – The Last of US Part II ist nicht nur ein gutes Spiel zum Ende einer Konsolengeneration. Es ist ein Spiel, ein Meisterwerk, dass die Messlatte im AAA-Bereich neu definiert.

The Last of Us Part II von Entwicklerstudio Naughty Dog ist am 19.06.2020 exklusive für die Playstation 4 erschienen und kostet zum Release knapp 70 Euro.